Die Kirche in Rüdisbronn
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Einzelne Funde aus
der Jungsteinzeit zeugen von einer frühen Besiedlung des Ortes.
Rüdisbronn, ist eine der vier Osinggemeinden
. Der Name des Ortes ist auf eine Quelle zurückzuführen, die
früher als Heilquelle galt und sich jetzt in einem kleinen Brunnenhäuschen
befindet. Das erste Mal wird Rüdisbronn 1158
urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte der Ort zu dem
bambergischen Kloster Münchaurach. Dieses Kloster wurde mit all
seinen Besitzungen 1158 von Kaiser Barbarossa unter seinen Schutz
genommen. Dazu gehörte auch Rüdisbronn. Ursprünglich gehörte (Rußbrun)-Rüdisbronn,
wie auch Humprechtsau und Ostheim (Kraut) in die alte Zent Schopfenloh (auf einem Berg bei Krautostheim).
Der Ort hatte auch eine Wehranlage, die sich außerhalb befand,
den Spielberg ein Turmhügel. Diese Anlagen
stammen aus der frühen fränkischen Siedlungszeit
als Wegestationen und Vorgängeranlagen der späteren Höhenburgen. Eine ähnliche Turmanlage ist auch in
den Osinggemeinden
Herbolzheim und
Humprechtsau bekannt,
in Herbolzheim liegt sie am Ortsausgang nach Krautostheim auf dem
Grundstück Hausnummer 32, in Humprechtsau in der Peunt der Hs.Nr.3. Der Spielberg wird auch in der Osingschenkung erwähnt. Entstanden ist diese Wehranlage
vermutlich bereits im 10.Jahrhundert . 1357 wird Spielberg das
erste Mal als Besitz eines Brendelin von Seinsheim erwähnt , zu diesem
Zeitpunkt aber schon als Burgstall bezeichnet.
Um diesen Burgstall ranken auch einige Sagen. Die Sage von den 3 Jungfrauen , es
geht um einen Schatz am Spielberg , der von 3 Jungfrauen und einem schwarzen Hund
bewacht wird.
Ein weiterer Burgstall befindet sich Richtung Deutenheim an der Steige, er wird
aber in keiner Überlieferung erwähnt.
1365 tritt Rüdisbronn den dritten Teil des Zehnten
von Rehhof an
die Pfarrei in Windsheim
ab. 1451 übernimmt ein Bewohner des Ortes ein Lehen für die
Kinder eines Bürgers aus Illesheim. Der Markgraf und die Stadt
Windsheim setzen 1476 einen Rechtstag zwischen den Dorfmeistern
und den Armenleuten fest. Auch eine Mühle gehörte früher in den Ort, sie lag
südöstlich, neben der Straße nach Kaubenheim. Im Jahre 1490 wird sie das erste
mal genannt, bereit 1876 wurde sie komplett abgetragen und die Stelle ist jetzt
Ackerland. Als der Abt des Klosters Münchaurach 1532 starb, wurde die Verwaltung
des Klosters und Rüdisbronn von Brandenburg übernommen.
1584 forderte die
erste Pestwelle in Rüdisbronn 55 Tote. Die zweite Pestwelle suchte den Ort 1607
heim. Es starben 137
Bewohner daran. 1625 gab es vereinzelt Pesttote, die Krankheit wurde durch eine
Wanderarbeiterin eingeschleppt. Die Pestwelle von 1626 forderte nochmals 94
Tote. Die letzten Pesttoten gab es 1632, in der gesamten Zeit der Pest starben
in Rüdisbronn ca.390 Personen. Die Bewohner waren bis auf 5 Haushalte ausgestorben.
Die Kirche von Rüdisbronn wurde 1437 erbaut und 1494 das erste Mal renoviert.
Die Kirche wurde auf einem ehemaligen Kloster erbaut, das etwa um das Jahr 1100
entstanden war. Dieses Kloster war eine befestigte Anlage mit einem
unterirdischen Fluchtgang zum Waldmeisterhaus . 1536 war Rüdisbronn bereits
evangelisch. Während des 30-jährigen Krieges wurde sogar der Pfarrer des Ortes
erschlagen.
Im Juli 1630 wurde der Ort von Truppen des Feldmarschall Mansfeld
geplündert. Der Schultheiß von Krautostheim suchte bereits
1622 in Rüdisbronn Zuflucht vor den Wirren des 30-jährigen
Krieges.
Von 1720 - 1735 hatte Rüdisbronn einen Türken als Pfarrer. Dieser
Türke kam als Kriegsgefangener während der Türkenkriege nach Franken, wurde
christlich erzogen, getauft und zum Pfarrer ausgebildet. Er starb 1735 in
Rüdisbronn.
Anfang des 18.Jahrhunderts hatte der Ort 48 bayreuthische
Untertanen. Das Halsgericht für
den Ort war 1731 Markt Bibart. Ein neues Pfarrhaus wurde 1782
gebaut. Zu Bayern kam der Ort 1810. Die erste Feuerwehrspritze
wurde 1855 angeschafft.
Der erste und der zweite Weltkrieg forderte auch in Rüdisbronn
Opfer, ansonsten wurde der Ort von den Kriegsereignissen
verschont. 1946 kam die Kirchenglocke wieder zurück, die 1942
für Kriegszwecke abgeliefert werden mußte.
Nach dem Krieg wurde der Ort 1956 - 57 kanalisiert. Die
Ortsdurchfahrt wurde 1959 ausgebaut. Die Flurbereinigung wurde
von 1960 bis 1966 durchgeführt 1966 - 68 wurde die Kirche
renoviert und 1972 ein Leichenhaus gebaut. Der Ort ist jetzt
nach Bad Windsheim eingemeindet. Ein neues Feuerwehrhaus wurde 2009 erbaut. Seit
einigen Jahren gibt es den Verein zur Heimatpflege der sehr aktiv ist. 2010 gab
es noch 4 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe, ein Baugeschäft, einen
Elektroinstallateur und ein Bestattungsunternehmen.
Eine Gastwirtschaft befindet sich ebenfalls in Rüdisbronn, dadurch kann sich das
Vereinsleben weiter gut entfalten.
Im Ort gibt es einige Vereine, wovon der Stammtisch der
"Fröhlichen Zecher" der bekannteste sein dürfte.
Dieser mitgliederstärkste Verein wurde 1977 gegründet und richtet jedes Jahr zu
Himmelfahrt ein Gartenfest aus das weithin bekannt ist. Er
dient dazu, das gesellschaftliche Leben im Ort aufrecht zu
erhalten und die dörfliche Gemeinschaft zu pflegen.
Eine Besonderheit hat Rüdisbronn noch, jedes Jahr findet hier
das sogenannte "Willitreffen" statt . Zu diesem Treffen
sind nur die Namen: Willi, Wilma und Wilhelmine zugelassen.
Während dieser Treffen wird sich hauptsächlich gut amüsiert.
An den Südhängen des Ortes wird Wein angebaut.
Seit seiner Gründung gehört Rehhof zu
Rüdisbronn. Rehhof hatte allerdings früher den Namen Rehbach oder auch
Rechbach und gehörte, wie auch Rüdisbronn zum Kloster Münchaurach.
Der Ort wird 1158 das erste Mal urkundlich erwähnt, wurde
allerdings schon wesentlich früher gegründet.
Chuntz Esel von Illesheim hat 1356 den Zehnten in Rechbach. Das Kloster
Münchaurach verkauft 1488 seine Zehnten an Rehhof nach Nürnberg
1495 schreibt das Kloster Münchaurach an die Stadt Windsheim,
daß der Schäfer von Rüdisbronn die gleichen Triebrechte
innehat, wie der von Rehhof. Anfang des 16.Jahrhunderts war
Hoheneck der Besitzer von Rehhof. 1536 wird Bartell Leuchßner
als Besitzer von Rehhof genannt. Bereits 1571 wird ein Hanns Krömer als
Besitzer von Rehhof erwähnt. Aber 1639 wird Rehhof bereits
wieder als Besitz des Bistums Würzburg erwähnt. 1799 - 1804
ist Rehhof bayreuthischer Besitz.
Rehhof war ein Ort mit wesentlich mehr Bewohnern und Gehöften
als heute. Während des Spätmittelalters reduzierte sich die
Bevölkerung erheblich, ob zwangsweise oder natürlich lässt
sich nicht mehr feststellen. Dies könnte natürlich auch im
Zusammenhang mit den Wirren des 30-jährigen Krieges stehen, da
in dieser Zeit ganze Landstriche entvölkert wurden. Dadurch wurde aus
dem Ortsnamen Rehbach der Einzelname Rehhof. Heute ist
Rehhof eine Einöde und besteht nur noch aus einem Gehöft. Vermutlich war
dieser, während der fränkischen Landnahme, der zur Wehranlage Spielberg gehörige
Gutshof.
Letzte Überarbeitung 29.07.12